29.07.02 -- garage -- 20 Uhr
> Blinkenlights (CCC. Berlin)


Der Berliner Alexanderplatz erinnert ein wenig an den Times Square in New York. Hochhausarchitektur, breite Straßen, grelle Lichtreklamen an den Fassaden, eine Fernseh-Großbildanzeige, überwiegend blinkende Werbung. Diese Vereinnahmung eines zentralen Ortes der Berliner Innenstadt durch den Kommerz wird vielfach kritisch beäugt. Graffiti ist die Low-Tech Antwort auf diese Einschreibung des herrschenden Diskurses in die öffentlichen Räume der Städte. Bis Ende 2001 gab es auch eine Hightech-Variante, die sich genau an der schmalen Grenze zwischen Werbung und spielerischer Wiedergewinnung bewegte. Der Chaos Computer Club hatte sich im Rahmen der Aktivitäten zu seinem 20. Geburtstag etwas ganz besonderes einfallen lassen: eine Hochhausfassade als Computerdisplay. 144 Baustrahler und Relais, 5 Kilometer Kabel in den oberen acht Etagen und drei Steuerungscomputer. Aus einer Hochhausfassade wurde so eine monochrome Matrix mit 8x18 Pixeln, die in ihren Dimensionen sämtliche Werbetafeln am benachbarten Alex um Längen schlug. Über ein Webinterface konnte jeder Filme für dieses öffentliche Display erstellen. Der Spieleklassiker Pong konnte via Handy live vom Alexanderplatz aus gespielt werden. (Ralf Bendrath, heise online)
Tim Pritlove, einer der Initiatoren, stellt die spannende Geschichte des Projekts vor.
http://www.blinkenlights.de