07.08.03 - garage - 21 Uhr
reformat c(lub) II
   
club transmediale berlin - bug button - the repelling (D)
club transmediale ist eine experimentelle Plattform für neue Formen der elektronischen Musik und Medienkunst im Kontext der Sound- und Clubkultur. club transmediale kooperiert mit dem internationalen Medienkunstfestival transmedial und realisiert jährlich parallel dazu ein mehrtägiges Festival.
In der Tradition des (un)freiwilligen Nomadentums der Berliner Clubszene baut ctm jedes Jahr eine neue Infrastruktur an einem neuen Ort auf. Das Ziel ist, die herausragendsten internationalen Produktionen in elektronischer Musik und audiovisueller Performance zu präsentieren und darüber hinaus aktuelle künstlerische und technische Entwicklungen auf Panels, in Screenings und Künstlerpräsentationen zu reflektieren. ctm unterstützt das Crossover von institutionellen, akademischen und subkulturellen Kontexten. ctm versucht, die Idee »Club« als einen physikalischen Raum aufrechtzuerhalten, dessen Einzigartigkeit in seiner relativen Nicht-Definition liegt, und gibt damit Raum für das Zusammenspiel verschiedener Medien, Formate und künstlerischer Ansätze. ctm - Club als Versuch, die soziale Dimension der Medientechnologie auf die Bühne zu bringen.
> http://www.clubtransmediale.de


1. Oliver Baurhenn (D)
freier Kurator, gehört zum medialabs aroma, Berlin. Koordiniert die Screenings und Kuratiert Installationen für den club transmediale.
> http://www.zuviel.tv


(kuratiert von Antje Weitzel & Mirjam Wenzel, frei Kuratorinnen, Berlin / München)
Der von verschiedenen Seiten und Interessengruppen unterschiedlich besetzte Dummy-Begriff Pop bildet einen losen Zusammenhang zwischen den präsentierten Videoarbeiten, in denen Rollenmodelle und Identifikationsschablonen nachgezeichnet werden. Dabei spielen die
Arbeiten weniger auf musikalischer als auf visueller Ebene mit dem genrespezifischen Repertoire, in dessen Zentrum neben werbewirksamer Selbstinszenierung, Trendthemen und Lifestyle-Design stehen. Die Videos bedienen sich dieser Szenarien, deren Attitudes und Ritualen, brechen sie jedoch ironisch-homorvoll in der überzeichneten stereotypen Inszenierung. Gleichzeitig werden in dieser Brechung nicht nur der prototypische Fundus an Gesten, Posen und Abläufen kommerzieller Musikclips kommentiert, sondern auch das Pop-Buisness
allgemein.
Das Programm stellt künstlerische Videos neben Musikclips und überschreitet die Grenzen zwischen den verschiedenen Bereichen und Kontexten, in denen gegenwärtig Musikvideos produziert und rezipiert werden.

Disk Dusk - video von Rosa Barba - audio von Mouse on Mars
Little Computer People - video bvon Dare Art - audio von Anthony Rother
Impossible - video von Falk Büttner - audio von Figurine (Monika)
T.B. tonight live - video von Tobias Bernstrup - audio von Tobias Bernstrup
Diddle my Skittle - video von Peaches/Kara Blake - audio von Peaches (kitty yo)
On fire - video von Undine Goldberg - audio von Brian Eno
Scarborough fair canticle (interlude) - video von Undine Goldberg - audio von Simon & Garfunkel
Glamour Girl - video von Deborah Schamoni - audio von chicks on speed
Bizarre Love Triangle - video von Oliver Husain/Michael Klöfkorn - audio von Commercial Breakup
Charlies Angels - video von Pink Productions - audio von Destiny’s Child
Summer `98 - video von Annika Stroem - audio von Annika Stroem
sick of you - video von Zilla Leutenegger - audio von The Moles
Turbu Outrun - video von Daniel Jürgen Lege - audio von Jereon Tel (enduro)
Popcorn - video von Philipp Menzel - audio von Hot Butter
Vergiftet - video von Oliver Husain/Michael Klöfkorn - audio von Jan Delay


2. Marc Weiser + Lillevän (D/IRL) performance
Marc Weiser ist der Musiker hinter dem audiovisuellen Projekt Rechenzentrum und tritt außerdem unter dem Namen Marc Markovich auf. Er gehört zum Kuratorenteam des club transmediale. Rechenzentrum ist von verschiedenen künstlerischen Richtungen beeinflusst, Lettrisme, Dada... ebenso Burroughs' Cut-Up-Techniken, Punk u.a. Der gemeinsame Faden in diesen Richtungen lagen auf der Hand: die Suche nach dem, was unter der Oberfläche von Musik oder dem bewegten Bild liegt. Auf der anderen Seite interessiert daran, die Kommunikation von Musik und Entertainment auf ein anderes Level zu heben, die Rolle des Künstlers, die Rolle der öffentlichen Person zu hinterfragen. Rechenzentrums jüngste Arbeit »Directors Cut« wird diesen September als CD/VDVD auf Mille Plateaux veröffentlicht. Sie wurde mit einer lobenden Erwähnung auf der diesjährigen Ars Electronica ausgezeichnet.
> http://www.rechenzentrum.org


Lillevän wurde 1965 in Schweden geboren, wuchs in Irland auf und lebt jetzt in Berlin. Videokünstler, zahlreiche Performances und Live Video-Konzerte in Europa, Amerika und Asien. Mitglied des Kollektivs, das Berlins berüchtigten Club »IM Eimer« gründete und bewirtschaftet; seit 1997 fortlaufende Arbeit mit Marc Weiser (Audio) unter dem Namen »Rechenzentrum«. Videos für und mit zahlreichen Künstlern wie Tarwater, Christine Hill, Zbigniew Karkowski und Zeitblom. Lillevän rekontextualisiert, kombiniert und politisiert existierende Filmbilder und -fragmente. »Die Ästhetik des Bildes liegt nicht in seiner Schönheit, Dichte und Vollkommenheit, sondern in seiner Transparenz und seinem Potential.« Die Bilder sind ein kommunikatives Medium, dass mit der Musik interagiert. Die Auswahl der Bilder kann entweder den Sound unterstützen oder dagegen arbeiten, mit dem Ziel, einen Dialog zu erreichen. Interferenzen und gebrochene Bilderwelten sind ein zentrales dramaturgische Element in der Gestaltung und Performance. Für Lillevän findet der Arbeitsprozess in einer Godard-artigen Suche nach der Beziehung zwischen Bildern, Intensitäten und Texturen statt. »Ich nehme lieber das Risiko in Kauf, mit einem Live-Experiment durchzufallen, als ein gut getestetes Konzept zu performen; Improvisation ist ein entscheidendes Arbeitsprinzip. Man sollte niemals mit den Modi der Präsentation zufrieden sein.« Lillevän sieht seine Kollagen als einen vielschichtigen Prozess, der jedem Zuschauer die Möglichkeit gibt, sich auf verschiedene Details und Momente zu konzentrieren. Menschliche Wahrnehmung bleibt das letzte interaktive Element einer Live Video-Komposition.
> http://www.lillevan.com
> http://www.rechenzentrum.org


3. Miko Mikona (D) performance
Die jahrzehntelangen Bemühungen der VJ-Szene den Tönen entsprechende Bilder entgegenzusetzen konterkariert das finnisch-spanische Forscherduo Miko Mikona mit dem umgekehrten Ansatz. Statt auf Vorgaben durch einen DJ oder Musiker zu reagieren, erzeugen sie gleichsam nebenbei mit ihren Bildern auch die Musik. Dazu haben sie in jahrelanger Forschung, unterstützt durch das international anerkannte IPST aus Miko Mikona, eine Vorrichtung entwickelt, die Bildmuster direkt in analoge akustische Ereignisse umwandelt. Miko Mikona präsentieren ein physikalisch-semiotisches Experiment. Durch Aufeinanderlegen und Verschieben von Rasterfolien erzeugen sie flirrende Interferenzen auf ihren Overheadprojektoren. Die dabei entstehenden Bildstrukturen werden gleichzeitig von dem eigens entwickelten Bild-Ton-Transformator erfasst und in akustische Ereignisse umgewandelt. Dabei verzichtet Miko Mikona auf jegliche Digitalisierung. Statt dessen wird der Overhead Projektor als optisch-akustischer Synthesizer benutzt, die Transformation erfolgt komplett analog.
> http://www.zuviel.tv/mikomikona.html


4. Datenreport (NL/D) performance
Datenreport (Huib Emmer & Remco Schuurbiers) live elektronsiche Musik mit live Video. Geräusche, schwere Beats, seltsame Stimmen interagieren mit digitalem Bild-Processing, abstrakten Bildern und merkwürdigen Figuren. Sie arbeiten mit sehr sehr kurzen Samples, meist obskuren Crime- und Trashfilmen. Die Performances sind zu einem gewissen Teil fest geplant, aber zum größeren Teil während der Performance kreiert, um so eine flexible Komposition zu gewährleisten.
> http://www.datenreport.org


5. Cécile Babiole (F) visuals
Nach ihrer Arbeit als Videofilmer und 3-D-Animationsdesigner und -Regisseur, wandte sich Cécile Babiole dem Gestalten von dynamischen Environments und Live-Bearbeitung von Sound und Bildern (real time procecced). Ihre letzten Installationen und Performances verbinden High und Low-Technologien und sind verbunden mit dem Link zwischen on- und offline Wahrnehmung. Ihre Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet: Imagina, Images du futur, Ars Electronica, Festival de l'Audiovisuel Museographique, The Locarno Festival, SCAM Prize, Villa Medicis Hors les Murs Grant...
> http://www.babiole.net


6. Jan Rohlf (D) visuals
Jan Rohlf ist visueller Künstler und Designer und gehört zum Kuratoren-Team des club transmediale.
Da Musik Hauptinspirationsquelle für seine Arbeit ist, ist er außerdem aktiver Mitwirkender der Berliner experimentellen Clubszene seit Mitte der 90er mit Installationen, kinetischen Lichtskulpturen, Video- und Grafikarbeiten.
> http://www.galerie-wieland.de


7.
David Galbraith is a New York-based multidisciplinary artist currently living in Berlin whose work has been included in Greater New York (P.S.1/MoMA), Song Poems (New York/Los Angeles/Dallas) and Animations (P.S.1/MoMA and Kunst Werke Berlin), among other recent group exhibitions. Two-person shows with his collaborative partner Teresa Seemann include Secret Chance Landscape at Innocence & Mystery (2003, Berlin), Waveform at The New Museum of Contemporary Art (2001, New York), and Crude, Protean and Full of Possibility at the Soap Factory (2001, Minneapolis).

His sound installations, solo recordings, and live performances feature the custom electronic sound modules he has designed and built for over 10 years.

The Experimental Makeup, David's roots electronica duo with with Michael J. Mahalchick, has performed widely since 1999 with dates in New York, Los Angeles and Munich.

Towards an Iron Lap, the debut CD by Iron Lap, David's electronoise duo with Blain Kennedy, is reviewed in the current issue (#11) of The Sound Projector (U.K.). It appears alongside a review of The Experimental Makeup's first CD, XPRMNTLMKP, both on Sounds Okay (Brooklyn).
>http://www.soundsokay.com/